Lernen auf Vorrat wandelt sich zu „Learning on demand“. Grund hierfür ist auf der einen Seite die immer schnellere technologische, soziale oder wissenschaftliche Entwicklung und die damit verbundene geringer werdende Halbwertzeit des Wissens und die Möglichkeiten, die durch das Internet geschaffenen wurden, dieses Wissen schnell zu erlangen. Die Weisheit des legendären chinesischen Philosophen Laozi (Laotse), „Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Hört man damit auf, treibt man zurück.“, ist heute aktueller denn je.
Die Frage, wie Wissen konserviert aber auch erlangt und transferiert wird, sollte für Unternehmen ein Kernthema sein, denn dies ist ein wichtiger Baustein für zukünftigen Erfolg.
In den Unternehmen wurden in den letzten 15 Jahren, durch die Einführung neuer Prozesse und komplexere Technologien, deutliche Steigerungen in den Effizienzgewinnen realisiert. Beispielhaft seien hier einmal die ERP-Systeme genannt, die die Möglichkeit schufen, Finanzen, Kunden, Lager etc. in völlig neuer Art und Weise zu steuern und verwalten. Die Führungskräfte wurden zu Technikern im Management. In den nächsten 10 Jahren könnten die Unternehmen einen weiteren Sprung machen, diesmal aber auf dem Feld des effektiven Einsatzes der Mitarbeiter. Mitarbeiter könnten komplexere, schwierigere Arbeiten erledigen, an denen Sie sogar mehr Freude finden und die Identifikation mit dem Unternehmen steigt. Und wie es häufig ist, werden die „early adopters“ bei solchen sprunghaften Effizienzsteigerungen besonders profitieren. In einer Umfrage der „Business Week“ unter den Geschäftsführern der europäischen Top-50-Unternehmen, ergab, dass das wichtigste Kriterium für die Unternehmensentwicklung, die besten Mitarbeiter und die Mitarbeiterentwicklungsstrategie sei. Dieses Kriterium tauchte erstmals in diesem Jahr (2009) ganz oben auf der Liste auf und zeigt damit den neuen Megatrend auf.
Im Mittelpunkt steht der Mensch – “der wichtigste Rohstoff den wir haben, sitzt zwischen unseren Ohren”, sagte einmal Prof. Axel Börsch-Supan, Direktor des Mannheimer Forschungsinstitutes Ökonomie und Demographischer Wandel (MEA). Damit ist das wichtigste Argument für ein, im Unternehmen angesiedeltes, Qualifizierungsinstrument bereits genannt.
Dass der Einsatz neuer Medien bei der Einführung einer Firmenakademie eine wichtige Rolle spielen soll ist nicht nur ein Zeitphänomen, sondern hat sehr gute Gründe. Die Lerninhalte sind nun zeit- und ortsunabhängig zugänglich und sichern so einen höheren Lernerfolg. Eine Lernerfolgskontrolle ist ebenso möglich, wie die Implementierung eines Wissensmanagements.
Durch die Implementierung einer Firmenakademie unter Einsatz von e-Learning wird dem zunehmenden Bedarf an informellem Lernen entsprochen. Menschen rufen Wissen heute bedarfsgerecht, in den meisten Fällen ungefiltert über das Internet ab. Hier besteht nun eine Möglichkeit diese informellen Lernprozesse in den geregelten Strukturen von Firmenakademien aufzufangen und aktiv zu gestalten.